„Viele Tropfen ergeben ein Meer“ – Projektreise nach Angola
Am 6. Juli 2023 brach das Projektgruppe von InitiativAngola anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Freiwilligendienstes in Angola zu einer zweiwöchigen Reise nach Angola auf und kam in den frühen Morgenstunden des folgenden Tages in Luanda an. Die Schwestern empfingen sie mit großer Freude und offenen Armen.
In den 15 Tagen der Projektreise besuchten die Teilnehmer die verschiedenen Schulzentren der Don Bosco Schwestern und Salesianer in Angola: Luanda, Calulo und Quitila, Dondo, Benguela, Zango, Cacuaco, Luena und Cabinda.
Dia 1
Heute in den frühen Morgenstunden sind wir in Luanda angekommen. Der herzliche Empfang der Don Bosco Schwestern gab uns das Gefühl willkommen zu sein.
Dia 2
Den Vormittag nutzten wir für einen kleinen Spaziergang durch Luanda um uns dann nach dem Mitagessen auf den Weg nach Calulo zu machen. Unterwegs machten wir auch noch im Don Bosco Zentrum in Dondo halt.
Dia 3
Am heutigen Sonntag haben wir in Calulo die Heilige Taufe gefeiert. Die Bewohner der Umgebung versammelten sich um festlich gekleidet an den dreistündigen Feierlichkeiten teilzunehmen. Am Nachmittag konnten wir sehen mit welcher Freude die Kinder beim Oratorium tanzen, spielen, malen und singen. Wir beendeten den Tag mit einer kleinen Wanderung auf den nahe gelegenen Berg.
Dia 4
Heute haben wir die Schule im kleinen Dorf Quitila besucht. Obwohl gerade Ferienzeit ist, kam die ganze Schule zusammen und bereitete uns einen wunderschönen Empfang. Der Schulweg der Kinder hier ist lang: einige von ihnen legen 36 km am Tag zurück (zu Fuß!).
Die Kosten für den Betrieb der Schule werden vollständig von Iniciativ Angola übernommen.
Auf dem Rückweg hielten wir beim Krankenhaus von Calulo an, wo uns der Direktor u.a. mitteilte, dass es Probleme beim Betrieb mancher Geräte (z.B. MRT) gibt.
Dia 5
Nach drei Nächten in Calulo reisten wir heute weiter nach Benguela. Der Abschied fiel uns schwer, in der kurzen Zeit die wir mit den Mädchen und Schwestern aus dem Internat verbrachten, sind sie uns bereits ans Herz gewachsen.
Während der ganztägigen Fahrt konnten wir die Schönheit Angolas genießen und wählten für das Mittagessen einen besonders schönen Platz an den Wasserfällen.
Dia 6
In Benguela haben wir mit den Schwestern heute einen Ausflug an den Strand unternommen. Danach besuchten wir das Nationale Archäologische Museum. Am Nachmittag haben wir noch das Schulzentrum der Schwestern besichtigt und waren bei der Gemeinschaft der Salesianer zu Besuch.
Dia 7
Es ist bereits eine Woche vergangen, seit wir nach Angola gereist sind. Es liegen eindrucksvolle Tage voller schöner Treffen, lächelnder Gesichter und berührender Momente hinter uns.
Die Zeit vergeht wie im Flug und wir freuen uns auf die verbleibenden Tage.
Nach ganztägiger Fahrt kehrten wir heute aus Benguela zurück nach Luanda.
Dia 8
Heute sind Benjamin und Mark in Angola angekommen. Die beiden werden den Schwestern in Luena in den nächsten zwei Wochen als Freiwillige bei einem Bauprojekt helfen. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach Cacuaco, wo wir zuerst das Schulzentrum besuchten und danach ins Fischereiviertel gingen. Zum 25-jährigen Jubiläum der Freiwilligenarbeit in Angola bereiteten uns die Schwestern eine besondere Überraschung.
Am Nachmittag ging‘s noch nach Zango, wo in einem Zentrum für Erwachsene u.a. an Kurse zur Alphabetisierung angeboten werden. Ein weiterer Tag voller Eindrücke liegt hinter uns, Angola hat uns verzaubert.
Dia 9
In der Nähe von Luanda, in Morro da Cruz, befindet sich das Nationalmuseum der Sklaverei, das wir heute besuchten um mehr über die grausame Zeit zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert zu erfahren, als von hier aus Männer, Frauen und Kinder als Sklaven verschifft wurden. Der Besuch des Museums war ein wichtiger Punkt auf dem Programm unserer Reise und wird uns sicher in Erinnerung bleiben.
Darüberhinaus haben wir heute etwas Zeit auch dem Einkauf auf den Märkten und gemütlichem Beisammensein gewidmet.
Dia 10
Heute haben wir in Luanda einen entspannten Sonntag verbracht. Nach dem Frühstück sind wir im Stadtteil São Paulo zur heiligen Messe gegangen - die Kirche war bis zum letzten Platz gefüllt und es war erneut schön zu sehen, mit welcher Leidenschaft hier jeder Gottesdienst gefeiert wird. Zurück aus der Kirche haben wir gemeinsam das Mittagessen zubereitet. Den Nachmittag verbrachte dann jeder wie er mochte - Fußballspielen mit den Kindern, ein Mittagsschläfchen oder ganz was anderes. Da wir morgen nach Luena fliegen, kam uns dieser eher ruhige Tag jedenfalls gerade recht.
Dia 11
Eigentlich sollten wir heute aus Luanda ins gut 1000 km entfernte Luena fliegen. Mit den Tickets in der Hand am Flughafen angekommen wurde uns jedoch mitgeteilt, dass der heutige Flug aus unbekannten Gründen ausfällt. Wir werden morgen einen weiteren Versuch starten und hoffen, dass es dann klappt.
Da sich unsere Pläne unerwartet änderten hatten wir aber auch die Möglichkeit Luanda weiter zu erkunden. Wir schauten im Don Bosko Zentrum und im Missionsbüro der Salesianer vorbei, machten einen Strandbesuch und gingen auch noch ein wenig Einkaufen - kurz gesagt, es wurde uns nicht langweilig.
Dia 12
Während unser gestriger Flug gestrichen wurde hat heute alles geklappt und wir konnten nach Luena fliegen. Die Schwestern haben hier ein wunderbares Zentrum in dem u.a. auch eine Vorschule untergebracht ist. Gerade heute hatten die Kleinen dort ihre Abschlussfeier, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten.
Benjamin und Mark sind ja schon seit Sonntag in Luena und helfen den Schwestern beim Bau einer Mauer. Selbstverständlich haben wir auch dort vorbeigeschaut und uns davon überzeugt, dass alles nach Plan läuft.
Dia 13
Heute haben wir nach der Morgenmesse unsere Besichtigung von Luena fortgesetzt. Zunächst machten wir beim Friedensdenkmal halt. 2002 wurde in Luena der seit 1975 andauernde angolanische Bürgerkrieg beendet.
Danach besuchten wir eine Siedlung in einem ärmlichen Viertel. Die Schwestern arbeiten dort daran, die Familien davon zu überzeugen, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Etwa 29 % der erwachsenen Bevölkerung Angolas, insbesondere Frauen, können nicht lesen und schreiben.
Am Nachmittag ging bereits unser Flug zurück nach Luanda - Danke Luena, es hat uns gefreut.
Dia 14
In Angolas Exklave Cabinda bauen die Don Bosco Schwestern gerade ein neues Schulzentrum.
Wir sind heute dorthin geflogen um mehr über die Arbeit der Schwestern vor Ort zu erfahren, die Baustelle zu besichtigen, die dortigen Salesianer zu besuchen und ein wenig auf den Märkten einzukaufen.
Besonders freuten wir uns darüber, dass auch der Bischof von Cabinda Zeit fand, uns zu empfangen.
Der Besuch des Grenzübergangs zur Demokratischen Republik Kongo, durch die Cabinda vom restlichen Angola getrennt ist, rundete den Tag ab.
Dia 15
Nach 15 unvergesslichen Tagen in Angola ist der Zeitpunkt gekommen die Heimreise anzutreten. Bevor wir uns auf den Weg zurück in unseren Alltag machen, feiern wir in Luanda zum Abschied noch einen gemeinsamen Dankgottesdienst. „Viele Tropfen ergeben ein Meer“ sagt Schwester Zvonka und erinnert uns damit daran, wie wichtig jede noch so kleine Form von Unterstützung ist.
Es wird wohl Zeit brauchen, die vielen Eindrücke die wir sammelten zu verarbeiten, manches werden wir anderen zu Hause vielleicht nur schwer vermitteln können.
Es bleibt uns nur noch, uns bei den Don Bosco Schwestern zu bedanken - für all die Gastfreundschaft, die wie erfahren durften, vor allem aber auch für ihren unermüdlichen Einsatz in Angola.
Niko Wakounig